Der Freitag
Im Rahmen meines Journalistik-Studiums wurden nur insgesamt vier Arbeiten aus dem gesamten Jahrgang ausgewählt, um in der Print-Ausgabe der unabhängigen Wochenzeitung Der Freitag veröffentlicht zu werden. Mein Artikel „Die Top 10 der TV-Perlen“ wurde ausgewählt und hat es dabei sogar auf eine komplette Seite geschafft. Warum? Lesen Sie selbst:
Sie sind schön, selten und schwer zu finden: Die Perlen des deutschen Fernsehens. Doch wer etwas Besonderes sehen will, muss tief tauchen. Versteckt hinter nichtssagenden Titeln, verloren im Mitternachtsprogramm oder vergraben zwischen Anspruchslosigkeit, warten die kleinen Schätze auf ihre Entdeckung. Es erwartet Sie eine Schatztruhe der zehn schönsten Perlen, ausgesucht anhand ihrer einzigartigen Aufmachung, der innovativen Moderation und der Präsentation anspruchsvollster Themengebiete. Hier sind die zehn glänzenden Gewinner.
GAME ONE
Die beißen nicht, die wollen nur spielen…
Themenschwerpunkt: PC- und Konsolen-Spiele
Sender: MTV/ VIVA
Sendezeit: Mittwoch, 23.15 Uhr
Besonderheiten: Einzigartig, authentisch, innovativ, kreativ, witzig, anspruchsvoll, ehrlich
Gut zu wissen: Die deutsche Tageszeitung „taz“ bezeichnete Game One als „eine der letzten anarchischen Inseln bei MTV“.
Sie sind frisch, frech und machen was sie wollen – und das macht ihnen so schnell keiner nach. Game One ist, wie der Name schon sagt, eine Sendung über Konsolen- und PC- Spiele jeder Art. Gab’s das nicht schon einmal? Ja, bei „Giga“. Doch „Giga“ ist tot, es lebe Game One. Vom verstorbenen „Giga“ kommen auch die beiden Moderatoren Simon Krätschmer und Daniel „Budi“ Budiman, die mit Charme, Witz und Ironie durch die Sendung führen. Die Besonderheit: Game One ist als einzige der TV-Perlen in der Lage, vom intellektuellen Kulturfanatiker bis zum desinteressierten Zapper jeden vor der Leinwand zu fesseln. Die Spielkritiken sind ehrlich und verständlich, die Schnitte und Texte gut durchdacht. Game One lässt die Herzen aller Nerds höher schlagen, doch auch der unwissende Nicht-Zocker legt bei dieser Sendung die Fernbedienungen weg und die Füße hoch. Zwischen den Einspielern erlebt man eine Moderation, die sich keine andere Sendung im gesamten deutschen Fernsehen traut. Manchmal nur bestehend aus Wortfetzen, witzigen Dialogen, absichtlich schlecht geschauspielerten Themenübergängen oder verrückten Animationen bietet Game One gleichzeitig etwas fürs Auge und den Verstand. Denn wenn Game One etwas ist, dann smart. Oft werden die gestesteten Spiele humoristisch mit kleinen Zitaten, Verweisen und Anspielungen auf Filme und Serien parodiert und am Ende der Sendung gnadenlose Outtakes gezeigt. Erfrischend ehrlich. Inhaltlich berichten Simon und Budi über große Messen, wie die Games Convention, testen Neuerscheinungen und leben sich in den kreativsten Rubriken so richtig aus.
Game One hat alles, kann alles, weiß alles und sieht dabei noch verdammt gut aus. Schaltet den Fernseher ein, gebt Game One eine Chance und halte eine der seltensten aller TV-Perlen in den Händen.
Was liest du?
Themenschwerpunkt: Literatur
Sender: WDR
Sendezeit: seit Ende Dezember 2010 abgesetzt
Besonderheiten: humorvoll, intellektuell, besonders
Gut zu wissen: Jürgen von der Lippe liest monatlich für die Sendung die ersten 50 Seiten von rund 50 Büchern, wovon 15 in die engere Auswahl kommen.
Jürgen von der Lippe – er ist Entertainer, Hypochonder, Autor, Komponist, Hobbykoch, Schauspieler, Sänger, Philanthrop, Comedian, Epikureer… und genauso vielseitig ist auch seine Sendung: „Was Liest du?“ Markenzeichen des Moderators: Vollbart, bunte Hemden und das unverkennbare Schmunzeln. Mit „Was liest du?“ hat es Jürgen von der Lippe in die Top 10 der TV-Perlen geschafft. Schon seit 2003 stellt Alleskönner von der Lippe literarische Highlights der Buch-Szene vor. Wer jetzt an Elke Heidenreichs „Lesen“ denkt, liegt weit daneben. Denn obwohl „Was liest du?“ sich um Literatur dreht, ist es ganz und gar nicht eingestaubt. Unterstützt von prominenten Gästen stellt der feinhumorige 62-Jährige besonders lesenswerte Bücher vor. In geistreichen Lesungen und bester Situationskomik bekommt der Zuschauer nie die Möglichkeit, sich zu langweilen. Zugegeben, Jürgen von der Lippes breitgefächertes Wissen und sein spezieller Charme machen 70% der Sendung aus. Kein anderer kann den Spagat zwischen Literatur und Humor so bewerkstelligen, wie er. Leider verkündete der Moderator in der letzten Live-Sendung vom 12. Dezember 2010 das Ende des Formates von Seiten des Senders her.
Schade, denn so verliert das deutsche Fernsehen eine seiner wertvollsten TV-Perlen.
karambolage
Themenschwerpunkt: Wissens- und Dokumentationssendung
Sender: Arte
Sendezeit: Sonntag, 20:00 Uhr
Besonderheiten: Bunt, innovativ, einzigartig, ausgefallen, speziell, humorvoll
Gut zu wissen: Für die „Idee, Gestaltung und Realisation“ von „karambolage“ erhielt Claire Doutriaux 2006 den Adolf-Grimme-Preis in der Wettbewerbskategorie „Spezial“.
„karambolage“ ist schön bunt, schön innovativ und ganz schön clever. Jeden Sonntag erfährt man in der auffälligen 12-minütigen Wissens- und Dokumentationssendung Spannendes über Eigenheiten und Kuriositäten der Deutschen und Franzosen. Mit viel Herzblut und einem charmanten Augenzwinkern bezaubert die Sendung ihre Zuschauer. „karambolage“ ist wie ein seltener Edelstein. Wenn man nicht weiß, dass es ihn gibt, vermisst man ihn nicht, doch so bald man ihn das erste Mal funkeln sieht, kann man seine Augen nicht mehr davon lösen.
In jeder Folge gibt es verschiedene Rubriken (wie zum Beispiel: „Der Ausdruck“, „Der Brauch“, „Der Gegenstand“, „Das Gemälde“, „Die Mimik“, „Das Ritual“ und „Das Zitat“), die künstlerisch und experimentell vorgestellt und erklärt werden. Neben federleichten Formulierungen und sehenswerten Grafiken, will „karambolage“ nie richtig ernst sein.
„karambolage“ ist eine ganz besondere Sendung, die von allen anderen abperlt.
MTV HOME
Die Sendung mit dem Haus
Themenschwerpunkt: Popkultur, Lifestyle, Gossip und Musik
Sender: VIVA
Sendezeit: Freitag, 21:15 Uhr
Besonderheiten: Kreative Rubriken wie „Zuschauer-Cribs“, „Aushalten“, „99 Dinge die jeder in seinem Leben getan haben sollte“, ausgefallenes Studio
Gut zu wissen: MTV HOME gewann 2010 den Zuschauer-Fernsehpreis von Quotenmeter.de als beliebtestes Format in der Kategorie „Bestes Anderes, Musik oder Comedy“ (und setzte sich gegen „Switch Reloaded“ und „Harald Schmidt“ durch)
„Ein Häuschen im Grünen, zwei Idioten und ein Hausbunny…“ – In der MTV-Home-WG leben Joachim „Joko“ Winterscheidt, Klaas Heufer-Umlauf und ihre attraktive Assistentin Palina Rojinski. In ihrem Studio, eingerichtet wie eine Studenten-WG, hausen die drei zwischen Ledersofa, Schreibtisch und Fernseher mit visuellem Aquarium und empfangen Gäste aus Film, Funk, Fernsehen mit teilweise internationaler Herkunft, die sich wortwörtlich die Klinke in die Hand geben, da sie alle erst an der Haustür klingeln müssen. Hört sich bis jetzt harmlos an – ist es aber nicht! MTV Home traut sich was. Neben provokativen Bauchbinden, gewagten Fragen und doppeldeutigen Dialogen trägt das Moderatorenteam ihre Hassliebe in witzigen Rivalitätskämpfen in der Rubrik „Aushalten“ aus. Dort wird dann unter anderem getestet, wer länger im Schneeanzug in der Sonne sitzen kann, wer sich als erstes übergeben muss oder wer beim „Schellen Schach“ gewinnt. Joko und Klaas sind rhetorisch bewandt, kennen weder Grenzen noch Hemmungen und fühlen ihren Gästen gerne mal auf den Zahn. Zwischen frechen Fragen, ungeplanter Situationskomik und der wöchentlich wechselnden Band unter der Treppe, unterhalten den Zuschauer außerdem kreative Einspielfilmchen. Sowohl als Gast, der das Interview auch mal in einer Kiste hockend halten darf, muss sich auch der Zuschauer auf etwas gefasst machen: In der Rubrik „Zuschauer Cribs“ besucht Joko nachts schlafende Fremde und lässt diese im Schlafanzug ihre Wohnungen vorführen. Bekannt wurde MTV Home vor allem durch „Porno-Ping-Pong“ (ca. 1 Million Klicks auf YouTube.com) und „Wenn ich du wäre…“, das Joko und Klaas auf der Erotikmesse „Venus“ gespielt haben.
Kurzum: MTV Home bietet alles, was in anderen Sendungen fehlt: Es ist authentisch, dreist und clever – und deshalb absolut sehenswert.
ZAPPING INTERNATIONAL
Sag’ mir, was du schaust, und ich sag’ dir, wer du bist…
Themenschwerpunkt: Fernsehen, Fernsehgewohnheiten, Fernsehzuschauer
Sender: Arte
Sendezeit: Samstag, 13.00 Uhr
Besonderheiten: Einzigartiger Themenschwerpunkt, unterhaltsam, verblüffend, ungewöhnlich, einzigartig, aufschlussreich
Gut zu wissen: Bei der Ausgabe „Zapping International – Niederlande“ testete der Moderator vor laufenden Kameras Drogen.
Wenn wir wissen wollen, was im TV läuft, werfen wir einen Blick in eine der vielen Fernsehzeitschriften oder suchen im Internet. Doch was schaut sich eigentlich der Rest der Welt an? Gibt es dort auch „Bauer sucht Frau“, „X-Diaries“ oder „Reich und Schön“? „Zapping International“ zappt sich durch die Fernsehgewohnheiten anderer Länder und zeigt, was die Menschen jenseits deutscher Grenzen in ihrer Flimmerkiste sehen. Um die Sehgewohnheiten anderer Kulturen näher zu erläutern, geht „Zapping International“ in jeder Sendung auf ein bestimmtes Land ein. Wer meint, da gäbe es nichts Spannendes zu entdecken, wird eines besseren belehrt. Denn wer weiß schon, worüber die Chinesen lachen, ob die Iraner Spiel-Shows mögen und wieso sind die Niederländer Fans von einer übergewichtigen, kriminellen Familie sind?
„Zapping International“ steigt in fremde Wohnzimmer und entfernte Kulturen und zeigt mit schnellen Schnitten und klaren Texten, was es bei anderen zu sehen gibt. Besonders angenehm ist, dass es keine Moderatoren gibt, die endlos lange Interviews mit einschläfernden Fragen stellen oder schier unendliche Anmoderationen vortragen. „Zapping International“ ist genauso schnell wie der Finger an der Fernbedienung und präsentiert Lustiges, Spannendes und Schockierendes. Obwohl wir alle fernsehen, sehen wir nicht alle das Gleiche.
Lasst Arte für euch zappen. Und zwar international.
METROPOLIS
Kultur mit Tiefgang
Themenschwerpunkt: Kultur, Gesellschaft, Politik
Sender: Arte
Sendezeit: Samstag, 23.15 Uhr
Besonderheiten: Sehr Standpunktbezogen, viele verschiedene wenig behandelte Themen
Gut zu wissen: „Metropolis“ ist ein deutsch-französisches Produkt.
Zugegeben, die ersten Minuten von „Metropolis“ deuten nicht auf eine glänzende TV- Perle hin, doch wer der 45-minütigen Sendung eine Chance gibt, der wird reichlich belohnt. Zu Beginn wirkt alles recht traditionell, wie eine typische Kultursendung, die scheinbar nur für Akademiker gesendet wird. Die Moderatorin Anja Höfer preist in kurzen klaren Sätzen die bevorstehenden Themen an und schon taucht man in ein kulturelles Meer aus den neusten Filmen, Büchern, Theaterstücken, Tänzen und Musik. In einer Zeit, in der schnelle Schnitte und kurze Sätze dominieren, lässt sich „Metropolis“ Zeit. Filmsequenzen von neuen Kinofilmen werden manchmal statt mit der Stimme eines Sprechers mit Stille unterlegt, um dem Beitrag die nötige Zeit zur Entfaltung zu geben. „Metropolis“ ist ein bisschen so, als wäre man unter Wasser. Alles ist etwas langsamer und tiefer – und erscheint dadurch sehr besonders. Wo andere Sendungen den Zuschauer mit Informationstsunamis überrollen, hebt sich „Metropolis“ still und leise von den anderen ab. Kultur wird zur Entspannung.
Wer bereit ist, sich auf einen Tauchgang ins Besondere einzulassen, der wird „Metropolis“ als glänzende TV-Perle (emp)finden.
KULTURZEIT
Die Lust am Gedanken
Themenschwerpunkt: Kultur, Gesellschaft, Politik
Sender: 3sat
Sendezeit: Montag- Freitag, 19.20 Uhr
Besonderheiten: Ehrlich, authentisch, kritisch
Gut zu wissen: Motto der Sendung ist„Kultur ist Unterhaltung – aber mit Erkenntnisgewinn.
Bei „Kulturzeit“ wird nicht lange um den heißen Brei geredet. Die Sendung ist gerade heraus, immer mit dem Anspruch, Trübes klar zu machen. Doch der Zeigefinger ist nicht erhoben, sondern richtungsweisend. Statt staubiger Bücher, überinterpretierter Filme und einschläferndem Theater beschäftigt sich „Kulturzeit“ mit Themen, die direkt in der Gesellschaft passieren. Es geht beispielsweise um Menschen, die sich in Jochen Gerz‘ Projekt „2-3 Straßen“ zu Kunstwerken machen lassen, um Motörhead und deren 20. Studioalbum „The Wörld Is Yours“ oder um Joschka Fischers Sneakers, die er bei der Vereidigung zum hessischen Umweltminister trug.
„Kulturzeit“ ist zwar nicht laut, aber wach. Die Sendung ist wie ein aufmerksamer Mensch in der Menge, der Fragen stellt und Antworten sucht. Es geht nicht um schöne Bilder oder um lange Reisen in den eigenen Intellekt, sondern um die komplexe Darstellung von Kulturellem. Obwohl die Sendung versucht, Perspektiven zu wechseln, steht sie doch immer näher am Menschen selbst.
Kritisch mischt „Kulturzeit“ mit und nennt sich das „Feuilleton des Fernsehens.“ Ein mutiges kleines Format mit innovativem Hintergedanken.
Scobel
Themenschwerpunkt: Wechselt wöchentlich
Sender: 3sat
Sendezeit: Donnerstag, 21 Uhr
Besonderheiten: Vielseitigkeit in Themen und Darstellungsformen
Gut zu wissen: Unter 3sat.de schreibt der Moderator Gert Scobel zu jeder Sendung eine Kolumne.
Wer oder was ist „Scobel“? Schon mal gehört? Nein? Das sollte sich schnell ändern, denn Scobel hat es bravourös in die Top 10 der anspruchvollsten Sendungen geschafft. „Scobel“, moderiert von Gert Scobel, ist eine Wissenssendung. Jede Woche werden Beiträge aus wechselnden Themengebieten vorgestellt. „Scobel“ hat im Gegensatz zu vielen anderen Sendungen einen besonderen Ehrgeiz: Wissen vermitteln. Zuschauer, die sich nur von der Flimmerkiste berieseln lassen wollen, sind hier an der falschen Adresse. „Scobel“ ist intelligent, abwechslungsreich und neugierig. Die Besonderheit der Sendung ist sein fester Sendeplatz und gleichzeitig ein wechselndes Format. So gibt es mal wissenschaftliche („Rätsel Dunkle Materie“), politische („Lobbyismus in Deutschland”), gesellschaftliche („Jugendliche Gewalttäter”), kulturelle („Nils Landgren – Was Musik bewegt” ) oder philosophische („Für eine (neue) Philosophie des Geldes”) Themen. Doch die Sendung hat ein Problem: Sie ist relativ unbekannt. Die geringe Aufmerksamkeit der Zuschauer könnte an der Aufmachung der Sendung liegen. Auch wenn der Moderator Gert Scobel mit fester Stimme moderiert, wirkt das Studio veraltet und die Kamera-Einstellungen der Beiträge ziehen sich in die Länge. Durch die fehlende Geschwindigkeit können selbst die tollen Themen und die kluge Herangehensweise den Zuschauer nicht lange mitreißen.
Eigentlich schade, denn „Scobel“ ist viel zu interessant, um so unbekannt zu sein.
NANO – Die Welt von morgen
Themenschwerpunkt: Wissenschaft
Sender: 3sat Sendezeit: Montag- Freitag, 18.30 Uhr
Besonderheiten: einziges tagesaktuelles Wissenschaftsmagazin im öffentlich-rechtlichen Fernsehen
Gut zu wissen: „nano“ hat bereits drei Bücher veröffentlicht mit den Titeln: „Warum Frauen schneller frieren“, „Warum man immer an der falschen Schlange steht“ und „Warum Männer weniger lachen“.
„nano“ ist ein tägliches Wissenschaftsmagazin. Es hat sich zur Aufgabe gemacht, Wissenschaft klar und verständlich aufzubereiten und komplexe Themen wie Elektrosmog, Stammzellenforschung oder auch Klimawandel verständlich zu erklären. „nano“ liefert Hintergrundinformationen, erklärt, informiert und beleuchtet. Mit dem Anspruch der Aktualität kann das 30-minütige Format selbst bei schwierigen Themen unterhalten und gleichzeitig informieren. In Kooperation mit der Schweiz und Österreich wird Wissenschaft greifbar. Als Ergänzung zu den täglichen Nachrichten bietet „nano“ ein weit gefasstes Themenspektum: Von Forschung über Technik zu Gesellschaftspolitik und Naturwissenschaft.
Die Besonderheit von „nano“: Sie ist das einzige tagesaktuelle Wissenschaftsmagazin im öffentlich- rechtlichen Fernsehen. Leider ist die Aufmachung der Sendung wenig innovativ, die Bilder recht eintönig und die Machart nicht kreativ genug.
Doch dank seines hohen Anspruchs hat es die kleine TV-Perle ins Ranking geschafft.
Mit offenen Karten
Themenschwerpunkt: Geopolitik
Sender: Arte
Sendezeit: Samstag, 19.15 Uhr
Besonderheiten: Anspruchsvoll
Gut zu wissen: „Mit offenen Karten“ heißt in Frankreich „Dessous des cartes“
Nein, „Mit offenen Karten“ ist keine Sendung über Poker, Mau Mau oder Romee. Statt um Kartenspiele geht es um Weltkarten, denn „Mit offenen Karten“ ist eine geopolitische Sendung, die historische und wirtschaftliche Sachverhalte darstellt. Die Themen sind vielschichtig. In vergangenen Sendungen ging es beispielsweise um „Die ungleiche Verteilung von Naturkatastrophen“, „Das Erdölfördermaximum“ und „Die Karten der Weltwirtschaft“.
„Mit offenen Karten“ ist nicht kreativ, sondern ehrlich. Wer sich traut, die zehnminütige Sendung zu verfolgen, muss wirklich Interesse an dem Thema haben, denn sonst kann ihn der etwas schwerfällige Aufbau der Berichte schnell abschrecken. Wer sich jedoch für Geopolitisches begeistern kann, wird wenig finden, das sich „Mit offenen Karten“ vergleichen lässt. Die Themen sind meist aktuell und von Bedeutung, liegen manchmal aber auch jenseits der öffentlichen Aufmerksamkeit.